1,2 „Und fast ein Mädchen wars und ging hervor“

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Der Dichter realisiert in seiner Erinnerung, wer die verstorbene Tänzerin und Sängerin eigentlich war – fast ein Mädchen, sagt er, vielleicht kann der Leser ergänzen: fast eine Frau. Sie ist nicht zum Leben mit all seinen Problemen erwacht. Sie hat die Existenz einer Schläferin geführt, und der Dichter deutet auf den „Singenden Gott“ Orpheus, der sie als Schläferin „vollendet“ habe. Eine tröstende Vorstellung.

Rilke hat Wera aufwachsen sehen. Er war mit der Mutter befreundet. Er hat ihr einen langen Brief geschrieben, als er die Nachricht von ihrem Tod erhielt.

 

© Johannes Heiner, November 2012

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