begegnungen mit der natur
das schöne tal
im schatten der berge
geschützt vor stürmen und winden
erstreckt sich
so weit das auge reicht
das schöne tal.
der weg führt einen bach entlang
überquert ihn
auf einer brücken aus holz.
der bach belebt das tal
sein glucksen und murmeln
begleiten den wanderer.
er läuft zur brücke
wirft einen fragenden blick
in das klare wasser
vergewissert sich, ob nicht
der schatten einer forelle sich zeige.
am wegrand wachsen
blumen und kräuter.
die blaue wegwarte schaut dich an
der wilde salbei wartet
dass du seinen duft riechst.
weite wiesen
umlagern das dorf.
der aufragende kirchturm
kündet von früheren zeiten.
der wanderer erfreut sich
am anblick von bach, wiese und wald.
er setzt sich auf eine bank
am wegrand und ruht sich aus
genießt die stille des tals
speichert die schönen bilder
für die zeit, da er nicht mehr
wandern kann.
ich bin der wanderer.
ich bin das schöne tal.
ich bin.
unterwegsiL S. 88
frösche
frösche springen
in den tümpel
voller müll
plop plop
und noch einmal
das geräusch des wassers
meine freude darüber
dass es noch frösche sind
und nicht etwa
attrappen aus styropor und plastik
TfdJahr S.38
tulpenexstase
kelche rot
kelche gelb
leuchten in der sonne
blätter gelb
blätter rot
strecken ihr arme aus.
eines tages
die überstreckung.
an diesem abend
schaffen sie es nicht mehr
ihre kelche zu schließen.
der regen fährt in sie hinein
zerfleddert die tulpenkelche
auf den hohen stengeln.
doch vorher
strecken sie noch einmal
ihre blätterarme
mit inbrunst
in das licht der sonne
TfdJahr S.24
der stille see
du großes rund
umstanden von bäumen
umsäumt von schilf
und von sand
spiegelst den himmel
im wasser.
ich lasse meinen blick
in bläuliche tiefen
sinken.
meine gedanken sind
wie wolken am himmel.
ich lasse sie wegziehen.
ich atme den frieden des ortes
ein und aus
aus und ein.
der see ist wie meine seele
rund tief und klar.
ich bin wie ein see
ich bin.