ich / moi
ich
ich taste mich
durch den raum
raum
weit ausgetreckt die arme
arme
die augen geschlossen
geschlossen die augen
ich sehe nichts
aber ich bin nicht blind
ich denke nichts
sondern ich fühle
ich erspüre raum
taste
rieche
höre
fühle
atme
die unsichtbare welt
kommt auf mich zu
sterne leuchten auf
unverdrossen
nähere ich mich dem ziel
das ich nicht kenne
TfdJahr S.30
tauchen
wenn ich
in das dunkle meer
meines unterbewusstseins
eintauche
finde ich
wo früher das erschrecken hauste
eine muschel
auf dem grund liegen
köstlich das tauchen
wunderbar der fund
was ich suche
ich suche nach
lebendigkeit
dass ich mich spüren kann
ich suche
nach dem bleibenden
überwindung der vergänglichkeit
ich suche nach
meinem eigenen
und gebe es gerne weiter
ich suche nach
menschen, denen ich mich
anvertrauen kann
ich suche nach
ausdruck für meine stimme
der kraft in mir
ich suche nach
intensiver hingabe
dem feuer, das mich erwärmt
wertschätzung erfahren
wertschätzung erfahren
ist wie ein sommerregen auf der haut
macht vergessen
den eisigen wind von ablehnung
ist wie ein erster sonnenstrahl
im vorfrühling
macht vergessen
die starre des winters
ist wie das zulächeln
eines fremden menschen auf der straße
gibt mir den mut
zum weiterleben
gibt mir die kraft
den himmel auf die erde zu holen
unterwegsiL S. 53
inneres land
mein inneres
unbekanntes land
mir zum entdecken anvertraut.
ich sehe einen großen tiefen
see und hohe berge
mit schluchten und einen
fluss, der durch den see fließt.
ich denke, jeder mensch arbeitet
an der landkarte für seine seele
eines tages entdeckt er dann
den see seiner bedürftigkeit
die höhle seiner begierden
die insel seiner zärtlichkeit
seine gedanken und gefühle
sind wie kieselsteine
an den strand des tagesbewusstseins gespült.
ich muss sie nur
auflesen
einsammeln
sortieren.
dann kann ich mir
ein bild machen
von meinem inneren land